Musikverein präsentierte sein Frühjahrskonzert – Sitzplätze in der Kulturscheune reichten nicht.
Angelbachtal. (ram) „Sicherheitsgurte anlegen, Rauchen einstellen und die Kerzen entlang der Fluchtwege nicht austreten“ – mit dem üblichen krächzen kamen die Ansagen aus dem Cockpit des Flugzeuges, dann hob es ab, auch wenn einige Passagiere auf Stehplätzen ausharren mussten.
Das Flugzeug war an diesem Nachmittag die Kulturscheune beim Michelfelder Schloss und die Kapitänin Simone Volz, die zusammen mit dem Jugendblasorchester und dem Musikverein Angelbachtal die Gäste auf eine musikalische Europareise entführte. Die verschiedenen Flaggen gaben schon einen kleinen Überblick über die Stationen während des rund zweieinhalbstündigen Konzertes in großer Besetzung.
Den Auftakt machte das Jugendblasorchester, eine Kooperation des Musikvereins und der Musikschule Angelbachtal. „Blond and Swedisch“ lautete der erste Titel, den Cordula Borm und Ann-Christin Krotz ankündigten. Weiter führte die Reise mit „Little Europe“ schon in verschiedene Länder. Zur Zugabe ging es mit der Titelmelodie aus „Fluch der Karibik“ dann etwas außerhalb Europas.
Der Musikverein, der mit rund 40 Musikerinnen und Musikern die Bühne der historischen Kulturscheune komplett belegte, startete mit seinem Rundflug in Irland. Von „Lord Tullamore“ ging es in die Schweiz zum „Glacier-Express“ mit seinen Tälern, 91 Tunneln und 291 imposante Brücken, wie die Flugbegleiterinnen Svenja Rauchmann und Larissa Schönhoff erläuterten. Zu den Höhepunkten aus „König der Löwen“ ging die Reise nach Hamburg, bevor die „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauss nach Österreich führte.
Auch einen Zwischenstopp zum Kaffeemahlen in Rumänien hatten die Musiker bei ihrer Europareise eingeplant, mit „Moliendo Café“. Zum Höhepunkt des Abends wurde das Italienische Arrangement „Italio Pop Classics“. „Extra aus Italien eingeflogen, den Traum aller Teenies, Franco Guerino“, kündigten die Sprecher an und unter reichlich Applaus betrat Bürgermeister Frank Werner die Bühne. Mit gekonntem Sologesang der größten Italienischen Welthit wie „Azzuro“ von Adriano Celentano oder „Gloria“ von Umberto Tozzi, begleitet vom großen Orchester, ging die Europareise zu Ende.
Doch ohne Zugabe wurden die Musiker nicht aus dem Flugzeug entlassen, so dass nach den Dankesworten des Vorsitzenden Christoph Rauchmann, zur Ankunft zurück in Baden, Musiker und Publikum das „Badnerlied“ anstimmten.