Wir, die Aktiven des Musikvereins Angelbachtal, suchen neue Musikerinnen und Musiker! Deshalb möchten wir Ihnen unser Orchester und vor allem unsere Aktiven genauer vorstellen.

Im vergangenen Jahr hatten wir das Vergnügen, Ihnen viele unserer Instrumentengruppen vorzustellen, von der Trompete bis zur Tuba, von der Piccoloflöte bis zum Fagott. Doch fehlt da nicht noch jemand? Ganz genau – ein besonders wichtiges Register haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben: Das Tenorhorn/Baritonhorn stellt sich vor.

Am Tenorhorn haben wir Boris. Er ist nicht nur unser „Mädchen für alles“, wie ihn Bürgermeister Frank Werner beim Neujahrsempfang beschrieb, er ist schon seit über 35 Jahren aktiver Musiker und seit über 25 Jahren aktiv in der Vorstandschaft. Auf ihn ist immer Verlass, und das nicht nur als Musiker: als unser erster Vorsitzender Christoph Rauchmann sein Amt niederlegte, übernahm er als zweiter Vorsitzender sein Amt für 4 Jahre. Am Bariton haben wir eine wahre Größe aus Angelbachtal und weit darüber hinaus – unseren Günther. Er ist schon seit über 60 Jahren aktiver Musiker, war darüber hinaus knapp 20 Jahre erster Vorsitzender des Vereins und ist nun unser Ehrenvorsitzender. Ihm lag die Blasmusik schon immer sehr am Herzen. So ist unser Verein damals auf sein Bestreben hin 1986 gegründet worden, ohne ihn gäbe es uns wahrscheinlich heute garnicht. In den ganzen Jahren hat er viel erlebt und vieles bewegt. Doch eine Aufzählung aller seiner Verdienste würde hier zu weit führen, wir werden sie an anderer Stelle würdigen. Die dritte im Bunde ist unsere Lea, die uns leider fürs Studium verlassen musste. Wir wünschen ihr viel Erfolg und hoffen natürlich, dass sie den Weg zurück in unsere Mitte findet. 

Ihr Instrument, das Tenor- beziehungsweise das Baritonhorn, gehört wie Flügelhorn oder Tuba zu den Bügelhörnern. Sie bestehen, wie alle Blechblasinstrumente auch, meistens aus Messing, und haben eine konische Rohrform. Klassisch besitzen sie die charakteristische ovale Bauform, eine Rarität. Die heute bekannte Form existiert seit etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihre Vorstufe ist die Ophikleide, ein Horn mit Löchern und Klappen, um den vollen Tonumfang zu erzeugen. Mit dem Aufkommen der Ventile im 19. Jahrhundert wurden verschiedene Instrumente für die tieferen Tonlagen in unterschiedlichen Längen und Formen neu entwickelt. In dem Zuge entstand die Tuba, als tiefes Blasinstrument für die Basslage. Für die Mittellagen wurden die Tenor- und Baritonhörner entwickelt. 

Schaut man sich das Bild unserer drei Spieler an, sehen Boris‘ Tenorhorn und Günthers Baritonhorn sehr ähnlich aus. Der Unterschied ist weniger offensichtlich, denn er liegt in der Mensur, also im Öffnungswinkel der beiden Hörner. Das Tenorhorn hat eine etwas kleinere Mensur und klingt damit etwas brillanter und auch ein wenig schärfer. Das Bariton hat eine größere Mensur, was es ermöglicht, tiefere Töne zu spielen und die Töne besser zu intonieren, gleichzeitig klingt es etwas weicher. Wurden sie zu Beginn nur spärlich in der Militärmusik eingesetzt genießen sie heutzutage vor allem in der Blasmusik einen besonderen Status. Keine Polka, kein Marsch und auch kaum ein modernes Stück kommt ohne sie aus. Da sie viel weicher im Klang sind als etwa eine Posaune oder eine Trompete, spielen sie seltener rhythmische Passagen oder knackige Einwürfe. Sie spielen häufig die Melodie oder die genauso wichtige Gegenmelodie. Diese sind dabei einerseits sanft und verträumt andererseits auch ergreifend, lyrisch und leidenschaftlich.

Doch das Tenorhorn hat ein Problem: es ist eines der am wenigsten bekannten Blasinstrumente, mitunter auch, weil es in die klassischen Orchester kaum Einzug gefunden hat, und im Schulunterricht nicht vorkommt. Dies mag auch der Grund sein, warum es immer schwerer wird, Nachwuchs auf dem Tenorhorn zu finden. Das können Günther und Boris allerdings garnicht verstehen. Sie lieben ihr Instrument mit seinen ausdrucksstarken Melodiepassagen.

Wie steht es mit Ihnen? Kannten sie das Tenorhorn bereits? Spielen Sie vielleicht sogar Tenor- oder Baritonhorn oder haben Sie Lust damit zu beginnen? Dann melden Sie sich bei uns! Wir freuen uns auf Sie.